DIE LIEBE IST noch so frisch, dass Sylvie Meis ihren Lover offenbar keine Minute aus den Augen lassen möchte. Als sich die Tür zur Suite des Kölner Hotels „Hyatt Regency“ öffnet, sitzt auf dem Sofa nicht nur die Moderatorin, sondern auch Bart Willemsen: Der niederländische Filmproduzent ist seit Dezember 2018 der neue Mann an ihrer Seite. Immer wieder wirft er Sylvie verliebte Blicke zu, während sie aus ihrem Leben erzählt.
ALS SPIELERFRAU von Ex-HSV-Star Rafael Van der Vaart rückte Sylvie 2005 erstmals in den Fokus der deutschen Öffentlichkeit. In ihrer Heimat war die Niederländerin zuvor bereits als TV-Moderatorin erfolgreich. Heute kennt man sie vor allem durch RTL-Shows wie „Let’s Dance“ oder „Das Supertalent“. Nebenbei ist die 40-Jährige als Unternehmerin aktiv, mit zwei eigenen Firmen und als Dessous-Model.
JETZT STARTET SIE auch noch als Schauspielerin durch. In der Teenie-Komödie „Misfit“ (Kinostart: 14. März), in dem auch viele Influencer-Stars mitwirken, spielt sie die intrigante Schuldirektorin Frau Himmelmann. Ein neuer Karriereschritt, der sich für die Wahl-Hamburgerin gleich doppelt gelohnt hat. Denn am Filmset lernte Sylvie auch ihren neuen Freund Bart kennen…
Coca-Cola Classic, Coca-Cola light oder Coke Zero Sugar?
„Coke Zero! Ich habe fast immer eine Coke Zero Dose in der Hand. Fragt mein Team.“
Hast du für deine Rolle in „Misfit“ Schauspielunterricht genommen?
„Nein, aber ich hatte zu Beginn meiner Karriere Unterricht in Holland. 2002 spielte ich bereits eine Rolle in einer TV-Serie, bevor ich dann mit dem Moderieren anfing. Es ist also schon länger her, aber es ist doch einiges hängen geblieben. Zumal ich zwischendurch immer wieder Ausflüge in die Schauspielerei unternommen habe. 2018 hatte ich zum Beispiel eine kleinere Rolle in einer niederländischen Abenteuerkomödie. Eine blutige Anfängerin bin ich also nicht mehr.“
Du spielst eine intrigante Schuldirektorin. Wie sind deine Erinnerungen an die Schulzeit?
„Ich zählte nicht zu den Misfits – war aber auch keines von den coolen VIP-Kids im Film. Ich stand irgendwie dazwischen, habe mein eigenes Ding gemacht.“
Hattest du viele Freunde?
„Nicht viele – dafür aber ein paar sehr gute. Ich habe oft mit Mädchen und Jungs abgehangen, die man heute wohl als Nerds bezeichnet. Das bot Angriffsflächen, aber wir hatten trotzdem eine tolle Schulzeit gemeinsam.“
Demnach war Mobbing früher auch für dich ein Thema?
„Oh ja! Aber ich glaube, dass fast jedes Kind in der Schulzeit früher oder später diese Erfahrung einmal machen muss. Vor allem Teenager-Mädchen, unter denen anfänglich harmlose Zickereien in bösartige Aktionen umschlagen können.“
Kannst du ein Beispiel nennen?
„Als Kind bin ich mit meiner Familie von Belgien nach Holland umgezogen. Deshalb hatte ich zunächst einen flämischen Akzent, was für die Kids an meiner Schule natürlich ein gefundenes Fressen war. Die stürzen sich sofort auf den vermeintlichen Makel. Deshalb wollte ich meinen Akzent so schnell wie möglich wegtrainieren.“
Wie selbstbewusst warst du als Teenager?
„Ich war kein Mädchen, das man einfach so herumschubsen konnte und somit definitiv kein Opfer. Dabei war ich früher immer ein bisschen anders als der Rest und hing wie gesagt gerne mit den „uncoolen“ Leuten ab. Ich war schon immer sehr ehrgeizig und habe mich doppelt gut vorbereitet, auch auf anstehende Klausuren, während die anderen lieber unterwegs waren. Ich hätte also eigentlich viel gemobbt werden können, was ich aber nie zugelassen habe.“
Wie hast du dich gewehrt?
„Wenn es zu einer direkten Konfrontation kam, gab ich mich nach außen stark und habe meinem Gegenüber die Grenzen aufgezeigt. Echtes Selbstbewusstsein und innere Stärke wächst natürlich nur langsam mit den Erfahrungen, die du über die Jahre sammelst. Tief in mir war ich deshalb auch nicht so stark, wie ich vorgab und in manchen Momenten sogar unsicher und verlegen. Aber das habe ich natürlich nie gezeigt, um den potentiellen Mobbern keine Angriffsfläche zu bieten.“
Hast du mal für einen Lehrer geschwärmt?
„Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich im Gymnasium mal einen sehr gutaussehenden Sportlehrer hatte. Hübsch, blond, durchtrainiert. Fast so wie mein neuer Freund…“ (lacht)
Und wie sah es mit Jungs aus?
„Ich war immer wieder mal verknallt, habe mich damals aber nie getraut, dies meinem Schwarm auch zu sagen. Ich habe nur geschaut – und aus der Ferne geschwärmt. Was das Thema angeht, war ich ein absoluter Spätzünder. Meinen ersten Freund hatte ich erst mit 20.“
Sylvie Meis – früher ein Mauerblümchen? Kaum zu glauben…
„Ich zählte in der Schule nie zu den Girls, die mit den heißen Typen abhingen. Dafür war ich zu schüchtern. Auch wenn sich das viele heute vielleicht nicht vorstellen können. Ich war brav und ziemlich langweilig: Auf Partys blieb ich nie lange und ich habe auch nie geraucht oder Alkohol getrunken.“
Warst du eine Streberin?
„Streberin ist so ein blödes Wort. Mir hat es einfach Spaß gemacht, zu lernen und deshalb hatte ich auch entsprechend gute Noten. Geschichte war damals mein Lieblingsfach – und Englisch, aber auch Deutsch.“
Welche besonderen Talente neben Sprachen hattest du noch?
„Ich habe schon damals gemerkt, dass ich moderieren kann. Ich war immer diejenige, die es nicht schlimm fand, vor der Klasse oder größeren Gruppen ein Projekt zu präsentieren. Keiner wollte es machen; aber auf mich war Verlass. Ich fand es schon immer toll, vor Publikum zu stehen.“
Gab es auch ein Fach des Grauens, bei dem Lernen eine Qual war?
„In Mathe konnte ich so viel Gas geben, wie ich wollte – da hat es immer höchstens für eine Vier gereicht. In manchen Klassenarbeiten war es sogar mal eine Fünf. Mein Gott, wenn ich daran zurückdenke: Ich hatte Nachhilfestunden bei einem Privatlehrer, mein Papa und sogar seine Mitarbeiter versuchten alles, um mir den Stoff beizubringen. Aber es nützte halt nichts.“
Haben es Kids in der Schule heute schwerer als früher?
„Mobbing gab es in der Schule natürlich immer schon. Kinder können einfach sehr grausam sein. Aber allein durch Social Media hat sich die ganze Situation noch einmal deutlich verschärft. Die Kids vergleichen sich durch Instagram & Co heute noch gnadenloser untereinander. Und der Druck, immer möglichst gut auszusehen ist – vor allem unter Mädchen – heute größer denn je. Kinder werden heute schneller erwachsen – und immer früher mit der knallharten Realität konfrontiert. Es ist heute noch schwieriger, durch die Schulzeit zu kommen, ohne gemobbt zu werden. Mein Sohn Damián wird im Mai 13 Jahre alt. Und an ihm erlebe ich es noch einmal überdeutlich, wie wichtig und prägend die Schulzeit ist. Leider manchmal eben auch in einer sehr negativen Art und Weise. Ich glaube, viele Mobbingopfer leiden noch Jahre später unter ihren traumatischen Erfahrungen.“
Wie könnte man das eindämmen? Vielleicht durch ein Verbot von Smartphones und die Einführung von Schuluniformen?
„Ich war früher auch für ein paar Jahre in einer Schule mit Uniformpflicht. Und ich empfand dort den Alltag tatsächlich als entspannter. Alle waren gleich. Niemand musste sich morgens beim Anziehen Sorgen machen, ob der Look auch cool und angesagt genug ist. Und Handys gab es damals ja noch nicht.“
Stichwort: Social Media. Hat dein Sohn auch ein Instagram-Profil?
„Ja, seit dem vergangenen Jahr. Wir haben ihm den Account aber nur unter der Bedingung erlaubt, dass es nicht öffentlich sein darf. Wenn ihm also jemand folgen möchte, muss er uns das vorher zeigen und wir sagen dann, wen er akzeptieren darf und wen nicht. Das führt natürlich immer wieder zu Diskussionen, denn am liebsten möchte Damián auch viele Follower haben. Auch da vergleichen sich die Kids untereinander. Aber die bekommt man nur mit einem öffentlichen Profil. Da muss er jetzt durch.“
Mit wem würdest du dich gerne auf eine Coke treffen?
„Ich finde Taylor Swift schon seit Jahren sehr spannend. Sie ist eine Frau, die immer ihren eigenen Weg gegangen ist und es ganz ohne Skandale geschafft hat, aus sich eine Weltmarke zu machen. Außerdem wird sie in meinen Augen von vielen gnadenlos unterschätzt.“
Siehst du da eine Parallele zu dir?
„Es ist sicher so, dass viele in mir auf den ersten Blick nur ein oberflächliches Glamour-Girl sehen. Viele gehen eben erst mal nur nach der Optik und fällen danach ein völlig falsches Urteil. Doch unterschätzen sollte mich niemand.“
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