- Ich bin dann mal offline... Na, diesen Satz in letzter Zeit schon mal
gehört?
- Immer mehr Menschen wünschen sich mehr echtes Leben in einer Welt, die zunehmend
von digitalen Medien bestimmt wird.
- Manche ziehen sich bewusst von Apps, Messages und Websites zurück.
Andere sagen: Man muss die reale Welt mit der digitalen verbinden – und nutzen
deren Möglichkeiten kreativ.
Zum Beispiel mit der
App
Offtime: mit ihr
kann man wählen, welche Nachrichten man durchlässt – oder ob man ganz seine
Ruhe haben will. Auch die Künstlerin Miranda July
hat eine App entwickelt: Durch sie werden digitale Botschaften von Menschen
vorgelesen, die gerade zufällig in der Nähe sind. Beim
Social Media Dinner lernen Foodies sich online kennen und treffen sich
dann in der analogen Welt.
Social
Media, live: Selfie-Stick allein genügt nicht
Mehr reale Begegnungen
macht auch die
Moment Machine möglich, die an der Universität Lugano steht. In ein öffentliches
Display ist eine Kamera eingebaut: Anstatt alleine den Selfie-Stick in die Höhe
zu strecken, können sich hier Freunde und Liebende, Familie und Kollegen,
Kommilitonen und Bekannte gemeinsam fotografieren. Zu sehen ist das Foto
anschließend auf Facebook – und natürlich auf dem Display. Entwickelt wurde die
Moment Machine vom Informatiker Nemanja Memarovic von der Universität Zürich
und seinen Luganer Kollegen. Memarovic wurde es irgendwann zu viel mit online,
er vermisste soziale Kontakte. „Es wird immer wichtiger, die menschliche
Interaktion in unsere reale Welt zurückzubringen",
sagte er der NZZ. Die Moment Machine ist ein schöner Schritt in
diese Richtung.
Social
Media mit Pinnwand: das Barcamp
Meetup: Gleichgesinnte online finden – und offline treffen
Eine bereits bewährte
Idee, digitale und reale Welt zu verbinden, sind die so genannten
Barcamps. Wie bei
einer Konferenz treffen hier Menschen zu Themen aus der Welt von Bits und Bytes
zusammen. Worüber konkret gesprochen wird, steht zu Beginn eines Barcamps aber
noch nicht fest: Die Themen werden von den Teilnehmern definiert, jeder kann
seine Ideen einbringen. Für Barcamps wurden
feste Regeln definiert – bei der Vorstellungsrunde etwa müssen drei Wörter genügen (Heinz,
Informatiker,
Kitesurfen) und es soll über das Barcamp gebloggt werden. Die Erkenntnisse fließen
so direkt wieder ins Netz.
Social
Media, entspannt: Online oder offline abhängen?
Sich wirklich treffen?
Im echten, realen Leben? Scheint manchen völlig unnötig, wo man doch auch
einfach im
Google Hangout zusammen abhängen kann.
Meetup nutzt die Möglichkeiten des Internets, um Menschen mit gleichen
Interessen zusammenzubringen. Wer sich etwa für das Thema „
Photographie in Berlin“ interessiert, findet mit einem Klick zahllose Gelegenheiten, sich mit
Gleichgesinnten zusammenzufinden: für eine Themendiskussion zum Sommerthema
Hitze, eine FIlmvorführung oder – natürlich! – eine Fotoausstellung. Wer
hingegen eher eine Leidenschaft für
Outdoorsport,
Yoga oder
Nightlife hat, kann sich bei Meetup ebenfalls mit ähnlich Begeisterten
zusammenfinden. Und merkt schnell: Es ist schön, mal wieder offline zu sein. Besonders,
wenn man vorher online war.