Kind und Karriere? Kann ich, denken viele Frauen. Doch was
sie wirklich erwartet, wenn Konferenzen und Zahnungsschmerzen zusammenkommen,
wenn Kita-Ferien die Urlaubsplanung bestimmen und Kita-Viren alles hinfällig
machen, das sagt einem natürlich keiner. Komisch, findet Hermin – und erzählt
einmal im Monat aus ihrem Leben zwischen Coke, Kind und Kegel.
Die Kita ist zwar eigentlich ganz
wunderbar, aber zwischendurch schließt sie auch mal. Sommerferien, Osterferien,
Herbstferien, Weihnachtsferien – manche Kitas stehen den Schulen in nichts
nach. Gefühlt machen sie ständig Urlaub, jedenfalls deutlich mehr als der
durchschnittliche Festangestellte. Diese Ferien, besonders die großen
Sommerferien, fallen natürlich nicht auf den April oder auf den schön
spätsommerlichen September, sondern, alle mal raten, natürlich immer mitten in
die Hauptreisezeit im Juli und August. Nun geht mein Sohn Fritz zwar noch nicht
in seinen Kindergarten, sondern zu einer Tagesmutter, aber die macht es genauso.
Ich verstehe das auch, ich habe großen Respekt vor der Nervenstärke unserer
Kinderfrau. Aber so lande ich natürlich mit allen anderen dort, wo ich nicht
hinwollte, in der Hauptreisezeit auf vollen Autobahnen, in teuren
Ferienwohnungen, an gesteckt vollen Stränden. Und natürlich am Urlaubskalender
bei Coke. Ach ja – und dem meines Mannes.
Im Team am Kalender
Der Sommerurlaub, beziehungsweise
die Urlaubsplanung, beginnt für die arbeitende Mutter nicht mit der Suche nach
einem kindergeeigneten Reiseziel, sondern Anfang des Jahres am teaminternen
Urlaubskalender. Dort sind wir gehalten, so früh wie möglich unsere Urlaubstage
einzutragen. Dabei geht es natürlich vor allem darum, auf Überschneidungen zu
achten. So ein Büro sollte schließlich selbst im August nicht total verwaist
sein. Kinderlose Kollegen ärgern sich ja manchmal darüber, dass Mütter immer
zuerst eintragen dürfen beziehungsweise sollen. Bei uns ist das zum Glück nicht
so. Sonst hätten wir auch ein ziemliches Problem. Das halbe Team bekommt bei
uns nämlich seine Urlaubstage nicht vom Wetter, nicht vom Reiseziel und nicht
vom Lieblingsmonat, sondern von der Kita vorgegeben. Wir reisen also fast alle
in der ungeliebten Hauptsaison. Das ist jedes Jahr aufs Neue ein ziemlicher Balanceakt.
Wir planen, organisieren Übergaben, arbeiten vor und verlassen uns darauf, dass
im August schon nichts schiefgeht. Außerdem sind wir wirklich dankbar, dass
unsere kinderlosen Kollegen so kooperativ sind. Und dann rufen wir unsere
Eltern an.
Wer schon einmal versucht hat, die
eigenen Urlaubstage mit den Kitaferien gegenzurechnen, der weiß: Das geht nicht
auf. In diesem Jahr zum Beispiel möchte ich zwei Wochen lang wegfahren, die Tagesmutter
aber fällt drei Wochen lang aus. Nun möchte ich Fritz nicht mit zur Arbeit
nehmen, meinem Mann geht es ähnlich und eine Woche Babysitter geht uns zu sehr
ins Geld. Bleibt das Hotel, aus dem wir eigentlich nach dem Abi ausgezogen
sind, das Hotel Mami, jetzt Omi. Ich kenne kaum eine Familie, die ihre
Kitaferien ohne Großelternunterstützung gewuppt bekommt. Auch das ist eine ungeplante
Erfahrung: Eltern werden auf einmal
wieder auf eine ganz andere Art wichtig. In unserem Fall bedeutet das in diesem
Jahr: Meine Eltern haben dasselbe Urlaubsziel und fahren mit dem Kleinen schon
einmal eine Woche vor. So kommt Fritz zu drei Wochen Sommerurlaub, seine Tagesmutter
auch, und wir zu einer kinderlosen Woche in Berlin. Irre. Ich habe mir schon so
viel vorgenommen für die Zeit, das können wir neben der Arbeit gar nicht
schaffen. Danach werden wir erst recht urlaubsreif sein. Gleichzeitig weiß ich,
dass ich Fritz von der ersten freien Minute an vermissen werde. Aber alles wird
gutgehen. Und dann ist erst mal Urlaub!
Reisen in der Hauptsaison
Freunde ohne Kinder denken ja oft, dass die Urlaubsprobleme erst dann anstehen, wenn der hoffnungsfrohe Nachwuchs eingeschult wird. Stimmt nicht. Das merken sie spätestens, wenn sie selbst Kinder bekommen haben und dann auch noch einen Kitaplatz ergattern.
DER SOMMERURLAUB beginnt am Team-Kalender
Im Team am Kalender
Der Sommerurlaub, beziehungsweise
die Urlaubsplanung, beginnt für die arbeitende Mutter nicht mit der Suche nach
einem kindergeeigneten Reiseziel, sondern Anfang des Jahres am teaminternen
Urlaubskalender. Dort sind wir gehalten, so früh wie möglich unsere Urlaubstage
einzutragen. Dabei geht es natürlich vor allem darum, auf Überschneidungen zu
achten. So ein Büro sollte schließlich selbst im August nicht total verwaist
sein. Kinderlose Kollegen ärgern sich ja manchmal darüber, dass Mütter immer
zuerst eintragen dürfen beziehungsweise sollen. Bei uns ist das zum Glück nicht
so. Sonst hätten wir auch ein ziemliches Problem. Das halbe Team bekommt bei
uns nämlich seine Urlaubstage nicht vom Wetter, nicht vom Reiseziel und nicht
vom Lieblingsmonat, sondern von der Kita vorgegeben. Wir reisen also fast alle
in der ungeliebten Hauptsaison. Das ist jedes Jahr aufs Neue ein ziemlicher Balanceakt.
Wir planen, organisieren Übergaben, arbeiten vor und verlassen uns darauf, dass
im August schon nichts schiefgeht. Außerdem sind wir wirklich dankbar, dass
unsere kinderlosen Kollegen so kooperativ sind. Und dann rufen wir unsere
Eltern an.Urlaub mit Omi und Opi

Ab an die See
Wenn der Urlaubsplan steht, bleibt immer noch die Suche nach dem geeigneten Ferienziel. Ich bin da sehr einfach gestrickt und ein bisschen konservativ: Wir fahren an die Nordsee – immer wieder. Dort habe ich als Kind meine Urlaube verbracht und ich habe es geliebt. Mein Mann liebt die Nordsee zum Glück ebenso und Fritz auch. Ehrlich gesagt: Er kennt es nicht anders. Manch einer würde das vielleicht langweilig finden. Wir nicht. Ich weiß, was mich dort erwartet und genau so möchte ich es haben. Ich brauche kein Sightseeing mit einem Kind, das verständlicherweise lieber buddeln möchte. Auch eine mehrtägige Anreise wäre für mich der Horror, Langstreckenflüge mit Kind sind auch nicht mein Ding, Rundreisen schon gar nicht. Einerseits habe ich immer Respekt vor Eltern, die mit ihren Kindern richtig große Reisen machen. Andererseits möchte ich nicht auf Cuba sein, wenn mein Kind vielleicht einen Arzt braucht. Also ab an die See. Dort setzt bei mir genau in dem Moment, wenn ich aus dem Auto steige, das Urlaubsgefühl ein. Entspannung von der ersten Minute an. Wir müssen uns nicht lange zurechtfinden, nur schnell die Koffer auspacken und ab an den Strand. Unser Arbeitsleben ist aufregend genug. Da möchte ich im Urlaub vor allem Entspannung – für die ganze Familie.