Manchmal muss man der Natur ein wenig auf die Sprünge helfen, damit eine reichhaltige Artenvielfalt erhalten bleibt. Das passiert gerade an der Alten Elbe in Klieken, Sachsen-Anhalt.
An der Alten Elbe bei Klieken windet sich fast kreisrund ein abgelegener Arm der Elbe. Libellen surren, ein Haubentaucher paddelt mit seinem Küken auf dem Rücken am Schilf entlang, am Himmel ziehen ein paar Fischreiher ihre Kreise. Das sind nur einige der vielen Bewohner des still liegenden Flussarms. Fischotter und Eisvogel zeigen sich nicht, auch diverse Lurche leben lieber im Verborgenen. Es ist auch so schon einiges los an der Alten Elbe, einem weiherartigen Gewässer in den Auen bei Klieken. Altwasser heißen diese Wasserflächen. Sie entstehen, wenn ein Fluss seinem natürlichen Lauf überlassen ist und wilde Mäanderbögen bildet. Diese Bögen werden durch die natürliche Flussdynamik, durch Hochwasser, Niedrigwasser und Erosion vom Flusslauf abgetrennt und bilden irgendwann eigene stehende Gewässer. Weil kein weiteres Wasser zufließt, neigen diese Altwasser dazu, zu verschlammen. Der Schlammanteil kann so weit zunehmen, dass kaum noch freie Wasserfläche zu sehen ist. In Klieken ist das so. Ein Teil des Altwassers wird seinem Namen gerecht und bietet als Weiher Fischen und Wasservögeln einen Lebensraum. Der andere Altarm der Alten Elbe ist verschlammt und zum Teil bewachsen. Das soll nicht so bleiben.
Die
Stunde der Saugspülbagger
Im Grunde geht es um Schlamm, genauer um Faulschlamm. Der hat sich in der Alten Elbe abgesetzt und sorgt dafür, dass am ehemaligen Altwasser anstelle einer Wasserfläche nur Morast bleibt. Dieser soll nun abgepumpt werden, um so den ehemaligen Zustand wieder herzustellen. Anfang des Jahrtausends wurde bereits ein Teil der Alten Elbe ausgebaggert und renaturiert – mit Erfolg, wie Flora und Fauna zeigen. Im Herbst 2014 soll es nun weiter gehen mit der Schlammbeseitigung. Dabei wird der Faulschlamm auf einer Tiefe von bis zu drei Metern abgetragen. Übrig bleibt das natürliche Kiesbett, das sich sukzessive mit Grundwasser füllen wird. Vermutlich werden im September die Bagger anrücken. Bis dahin sind alle Formalitäten geklärt und Wasser- und Landvögel haben ihre Brutzeit hinter sich gebracht. Der Faulschlamm, der mit Saugspülbaggern aus dem Becken der Alten Elbe entfernt wird, landet auf einem Spülbecken in der Nähe. Dort stört er nicht und er verdrängt vor allem kein Wasser.
Coca-Cola
und das Wasser

DIE ALTE ELBE im
Blick: Bernd Eichhorn am Arbeitsplatz
Schlamm von einem ehemaligen Flussarm auf ein
Spülfeld zu pumpen, ist teuer. Zudem steht ein Dschungel von Genehmigungen
zwischen der Idee und der tatsächlichen Renaturierung. Deshalb braucht das
Biosphärereservat Mittelelbe starke Partner, um der Alten Elbe bei Klieken noch
weitere Lebensjahre zu gewähren. Und so kommt das Engagement der
Wasser
für alle
Wer Getränke herstellt, benötigt Wasser, viel
Wasser. Gemeint ist nicht nur die Flüssigkeit, die letztlich in der Flasche
landet, sondern - um nur einen Teil zu nennen - auch das Wasser zum Reinigen
der Pfandflaschen oder das Abwasser, das ein Unternehmen produziert.
Der
lange Arm der Elbe
Warum aber soll das Biotop überhaupt mit einem so großen Aufwand an Arbeit, Zeit und Geld erhalten werden? Nur für Libelle und Rotbauchunke? Ja und Nein. Denn von einem gesunden Ökosystem profitieren auf lange Sicht alle. Was ein Hochwasser anrichten kann, hat die Elbe erst vor Monaten wieder eindrucksvoll bewiesen. Altwasser, wie die Alte Elbe können helfen, Hochwasser aufzufangen und abzuschwächen. Aber auch ohne Katastrophen machen sich die alten Flussarme positiv bemerkbar weil beispielsweise das Grundwasser der Region natürlich gefiltert und stabilisiert wird. Und schließlich entsteht durch die Entschlammung nicht nur ein Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, sondern auch ein Naherholungsgebiet für bedürftige Städter. Und hier kommen Kultur und Natur wieder zusammen. Es lohnt sich also, wenn die Zivilisation der Natur gelegentlich ein wenig auf die Sprünge hilft.
EUROPARC Deutschland e. V. - ein seriöser Partner
Europarc Deutschland e. V. ist seit über 20 Jahren ein
kompetenter Partner in Sachen Naturschutz. Er bringt Fachleute und
Interessierte aus Nationalparks, Naturparks, Biosphärenreservaten und den
Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) zusammen, damit zum Wohl der Nationalen
Naturlandschaften Positionen abgestimmt und Projekte realisiert werden, die für
alle wertvoll sind: www.europarc-deutschland.de.

Von Faulschlamm und Saugspülbaggern berichten Mitarbeiter von EUROPARC - so wird der Ausflug in die Natur für alle zum spannenden Lehrstück
Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks sind Schutzgebiete, in denen die Natur sich in ihrer nahezu unfassbaren Fülle darstellen und verwirklichen kann. Diese Gebiete bilden unter der Dachmarke Nationale Naturlandschaften eine Familie. Europarc Deutschland e.V. ist Träger dieser Dachmarke.
Über die Coca-Cola Foundation: Gespräch mit Uwe Kleinert
Wir fragten den Leiter Nachhaltigkeit bei der
Über die Coca-Cola Foundation
Vier
Fragen an Uwe Kleinert, Leiter Nachhaltigkeit bei der
Herr Kleinert, welche Idee steckt hinter der
"Coca-Cola ist in über 200 Ländern erfolgreich. Mit der Stiftung wollen wir der Welt ein Stück zurückgeben und vor Ort ein guter Nachbar sein. Seit 1984 gibt es die
Wem kamen die Stiftungsmittel bislang zugute?
"Ein großer Teil ist in Notfallprogramme geflossen, aber auch in die Förderung gesellschaftlich relevanter Projekte. 2004 fuhren
Was hat sich seit der Gründung 1984 verändert?
"Neben der Hilfe im akuten Fall fördern wir jetzt verstärkt nachhaltige Programme. Etwa die Hälfte der Mittel setzen wir für global relevante Projekte ein, wie effizientes Wassermanagement oder die Förderung eines aktiven Lebensstils. Die andere Hälfte fließt in lokale Projekte und gesellschaftliche Initiativen."
Auch in Deutschland bringt sich die Stiftung ein – gibt es ein aktuelles Beispiel?
"Neben dem Projekt "Alte Elbe Klieken" hat die
Über die Ergebnisse der Studie
Wenn wissenschaftliche Studien zu dem Ergebnis kommen, dass junge Menschen häufig einen inaktiven Lebensstil pflegen, lässt das aufhorchen. Mit Unterstützung der
Mehr Engagement in Sachen Wasser
Auch wenn zuviel Wasser da ist, wie zum Beispiel beim Hochwasser in Magdeburg, engagiert